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Tibet Teil 7 - Shigatse

Mit wenig Schlaf, ohne Frühstück und ziemlich verfroren nahmen wir Tags darauf die rumpelige Busfahrt vom Bascamp retour zum Auto auf uns. Ungefähr 30 minuten Später konnten wir den unbequemen Bussitz gegen den gemütlichen Auto-"Sessel" eintauschen und fuhren dösend gen Shigatse zurück.



Dank des frühen Aufbruchs am Basecamp kamen wir in Shigatse schon am frühen Abend am Hotel an und hatten so noch etwas Zeit, die Stadt zu erkunden.

Direkt hinter dem Hotel schloss die Altstadt an, die ich in aller Ruhe und mit stetiger Hundebegleitung durchstreifte.



Shigatse ist, nach Lhasa, Tibets zweitgrößte Stadt und seit Jahrunderten der traditionelle Sitz des Penchen Lama - des zweiten Mannes an der Spitze des tibetischen Staatswesen nach dem Dalai Lama. Zusammen mit dem Dalai Lama bildet er zudem die höchste religiöse Autorität im tibetischen Lamaismus, hierzu aber später mehr, zuerst lassen wir die Gedanken im Gassengewirr umherschweifen.







 



 





Am darauffolgenden Tag machten wir uns zusammen mit unserem Guide auf, das nahe des Hotels gelegene Kloster Tashihlünpö - den Hauptsistz des Penchen Lama - zu erkunden.



Doch zuvor noch eine kurze Exkursion in die Geschichte:

Der Titel des Penchen Lama wurde erst recht spät, Mitte des 17ten Jahrhunderts, eingeführt und ist seitdem eng mit dem jeweils amtierenden Dalai Lama verbunden. Der Penchen Lama war seit diesen Tagen für die Unterrichtung des zukünftigen Dalai Lama zuständig und war zudem bei der Suche ders Nachfolgers, nach dem Tod des jeweiligen Dalai Lama, federführend beteiligt. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war der Penchen Lama für die Regierungsführung im tibetischen Staat verantwortlich, so führte der 10. Penchen Lama nach der Flucht des 14. Dalai Lama aus Tibet nach Indien 1959, die Regierungsgeschäfte bis er von Maos Truppen abgesetzt wurde.

Als 1989 der amtierende 10. Penchen Lama verstarb, wurde von tibetischer Exilregierung und chinesischer Obrigkeit eine Suchkommission zusammengestellt, welche den Trülkü (Reinkarnation) des Penchen Lama finden sollte. Nach mehrjähriger Suche übergab die Kommission schließlich 1994 dem 14ten Dalai Lama eine Liste mit den in Frage kommenden Jungen - woraufhin 1995 ein Junge vom 14. Dalai Lama als neuer Penchen Lama anerkannt wurde, jedoch ohne vorheriger Übereinkunft mit der chinesischen Seite.

Doch schon kurz darauf wurde der Junge, sowie seine komplette Familie von chinesischer Seite in Gewahrsam genommen und ein neuer "Penchen Lama" bestimmt - bis Heute ist der Aufenthalsort des damals gefundenen Trülküs und seiner Familie nicht bekannt.

Aufgrund dieser Kontroverse sind viele Tibeter bis zum heutigen Tage nicht mit der Wahl einverstanden und so hängt in den meisten Klöstern zwar ein Bild des verstorbenen 10ten, jedoch nicht des (aus offizieller chinesichen Sicht) aktuellen 11. Penchen Lama.



Nun jedoch genießt den Rundgang durch eines der größten Klöster Tibets!






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