Tibet Teil 4 - Um Lhasa herum
Guten Abend,
Nachdem wir alleine und mit unserem Guide Lhasa selbst ausführlich erkundet hatten, sollte das nahe Umland ins Zielgebiet rücken.
So fuhren wir an diesem Tag zuerst in's nahe bei Lhasa gelegene Kloster Sera.
Sera wurde um 1419, nach dem Tod des gelehrten Tsongkhapa, dem Gründer der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus, gegründet. Die Legende, auf zahlreichen Fresken im Kloster bebildert besagt, daß das Kloster an der Stelle gegründet wurde, an der eine der Schriften Tsongkhapas nach einem Windstoß auf dem Boden landete.
Zusammen mit den Klöstern Drepung und Ganden, welche alle in der Peripherie Lhasas liegen, stellt Sera das religiöse Zentrum der Gelug-Schule dar. Seit Alters wird in Sera hauptsächlich die scholastisch-philosophische Linie unterrichtet.
Während Maos' Kulturrevolution wurde die Klosteranlage größtenteils zerstört und lag viele Jahre teils ruinös brach.
1980 jedoch entschloss sich die chinesische Regierung das Kloster unter Denkmalschutz zu stellen, lies die zerstörten Gebäude wieder herstellen und siedelte wieder Mönche an. Heute leben auf dem Klostergelände dauerhaft ca. 600 Mönche, viele mehr verweilen nur ein paar Wochen um Studien durchzuführen.
Nach leckerem Mittagessen setzten wir unsere Tour um Lhasa fort und machten uns daran, das Kloster Drepung zu besuchen.
Das Kloster von Drepung ist vor allem für seinen Debattengarten bekannt. Hier treffen sich jeden Nachmittag die Mönche und Novizen zur Debatte und debattieren, wild gestikulierend - und doch nach bestimmten Riten, über die heiligen Texte, Sutras und Mantras. Leider ist dort jegliche fotografische Aufnahme verboten, um die Mönche nicht bei ihrer Tätigkeit zu stören.
Irgendwo dort - über Drepung - hinter den Bergen - ganz nah bei den Wolken - dort liegt einer der uralten Bestattungsplätze der Lhasaer Bevölkerung.
Seit Menschengedenken werden die Verstorbenen hier und auch sonst im tibetischen Kulturraum nicht im Erdboden beigesetzt sondern dem Himmel preisgegeben.
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