Tibet Teil 3 - Lhasa
Guten Abend,
nachdem wir in den ersten Tagen die Möglichkeit hatten, Lhasa auf eigene Faust zu erkunden, trafen wir am vierten Tag unseres Aufenthaltes wieder auf unseren Guide und unseren Fahrer, welche uns von nun an begleiten sollten. Unser Fahrer war ein waschechter Lhasa-Tibeter, unser Guide dagegen war ein in Lhasa geborener Han-Chinese.
Die erste Station auf dem Tagesplan war - wer hätte das gedacht - der Potala-Palast.
Voller Erwartung stiegen wir die Stufen zum Haupteingang empor und genossen dabei die Aussicht über Lhasa.
Schon der Aufstieg bot großartige Ein- und Ausblicke - was nun, nach erklimmen der Leitern im letzten Bild, kommen sollte verschlug uns jedoch völlig den Atem.
Leider ist im nun folgenden Haupttrakt des Palastes fotografieren strengstens verboten - Ihr müßt mit meinen Beschreibungen auskommen.
Nach Erklimmen der Leitern erwarteten uns nach einigen reich geschmückten Zwischenhallen die Privatgemächer des Dalai Lama - mit wenig Prunk, aber dafür als Rückzugsort zur Meditation und Konsultation seiner Berater.
Die angrenzenden Tempel und Versammlungshallen waren dafür umso prächtiger ausgestattet, die Wände mit wundervollen Bildern aus der buddhistischen Mythologie, unzählige Boddhavistas und Wächter, teils aus purem Gold geleiteten unseren Rundgang. Wirklich überwältigend auch die Grab-Stupas der, seit dem 5ten Dalai Lama, dort beigesetzten Dalai Lamas - die größte Stupa erhebt sich in über 13 Metern höhe! Ebenso ein Augenschmaus sind die vielen dreidimensionalen Mandalas aus purem Gold und Silber, besetzt mit tausenden Edelsteinen - und über Allem der alles durchdringende Duft der Butterlampen und Räuchergefäse. Um das Erlebnis perfekt zu machen, überall meditierende und in sich gekehrte Mönche am Rand des Rundganges.
Unser Führer rundete das gesamte mit fundierten und interessant gestalteten Erzählungn und Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte ab.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg, den mittleren der drei ringförmigen Lhasaer Pilgerwege zu erkunden - die sogenannte "Barkhor Street" mit ihren unzähligen Pilgerwarenhändlern, Pilgern und Touristen aus Nah und Fern.
Der buddhistischen Tradition folgend, umrundeten wir den zentralen Jokhrang-Tempel im Uhrzeigersinn, um anschließend in dessen Inneres vorzudringen. Um dem Beispiel der Pilger folgend dutzende, ja wenn nicht hunderte Verbeugungen auf dem Tempelvorplatz darzubieten, fehlte uns nunmal die Muse .
Im, nach den Wirren der Kulturrevolution, originalgetreu wiederhergestellten Jokhrang-Tempel wurden wir von unserem Führer weiter in die Geschichte Lhasas, Tibets und die zauberhafte Welt des tibetischen Buddhismus entführt. Er erklärte uns mit großem Wissen die unzähligen Boddhavistas und Boddhisatvas ebenso wie die Bräuche und Gepflogenheiten der Gläubigen.
Im Anschluss war uns wieder ein wenig Freizeit in Lhasa vergönnt, welche wir uns mit einem Kaffe, umhergeschlender und einem leckeren tibetisch-nepalesischen Abendessen versüßten.
Am Abend dann sollte uns noch eine Musical-Show über Sonchen Gampo und seine Gattin Wenchen inmitten Lhasas Bergkulisse erwarten. Leider hielt an diesem Abend die Wolkendecke nicht stand und so regnete es die komplette Show über.
Trotz verregnetem Tagesabschluss war die Vorfreude auf die kommenden Tage ungebremst und wir konnten, von der Höhenluft und den tollen Bildern geplättet, erschöpft in unsere Betten fallen.
Bis die Tage
Simon
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